Feuerwehr investiert in Artenschutz

Artenschutz wird in Baiersbronn groß geschrieben. Als größte Gemeinde im "Nationalpark Schwarzwald" kommt auch auf die Feuerwehr Baiersbronn eine besondere Verantwortung zu. "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" sind die vier Grundpfeiler der Feuerwehrarbeit. Nicht nur Menschen und deren Hab und Gut gilt es zu schützen, sondern auch Tiere und Umwelt.

Da mittlerweile einige Einsatzfahrten im Gebiet des Nationalparks stattfinden, wurde in einer Taskforce aus Gemeinde, Feuerwehr und Nationalparkverwaltung überlegt, wie diese Fahrten möglichst wenig Einfluss auf die Lebensräume und -gewohnheiten der unter Naturschutz stehenden Tiere haben. Besonderes Augenmerk legte man hierbei auf den Auerhahn, dem Wappentier des Landkreises Freudenstadt, der auf der "roten Liste" der bedrohten Tiere steht.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Waldemar Heidschnuck von der Forstwirtschaftlichen Fakultät der Universität Süderbrarup untersuchte ein Team aus Wissenschaftler und Studierenden das Verhalten der scheuen Vögel bei Einsatzfahrten durch Ihr Brutgebiet. Dabei kam Erstaunliches zu Tage. Genau wie viele Menschen (insbesondere zu beobachten bei Autofahrern) reagiert der Auerhahn mit Stress, der sich durch irrationales Verhalten ausdrückt. Ausgelöst wird dieser Stress insbesondere durch das blaue Licht der Sondersignalanlage der Löschfahrzeuge.

"Wir konnten beobachten, dass das blaue Blinklicht die eigentlichen Fluchttiere wie verwurzelt stehen lässt", so Prof. Dr. Heidschnuck. "Da kann es schnell passieren, dass eines der Tiere einfach überfahren werden könnte." Das Martinshorn hingegen hat keine größeren Einfluss auf die Tiere. Die Erkenntnisse der Studie brachte die Feuerwehr jedoch in ein Dilemma. "Das Blaulicht ist ja dazu da um auch die Einsatzkräfte zu schützen, insbesondere beim Absichern der Einsatzstelle. Wir müssen auf uns aufmerksam machen!", so Kommandant Martin Frey.

Es wurde daraufhin untersucht, wie sich das Verhalten der tierischen Bewohner im Nationalpark ändert, wenn man andere Farben für die "Blaulichter" benutzt als blau. Tatsächlich konnte in herausgefunden werden, dass ein grünes Blinklicht die Vögel überhaupt nicht beeindruckt und sie ihren natürlichen Fuchtreflex ausleben können.

Gemeinsam mit dem Fahrzeugherstelle Magirus aus Ulm konnten wir darauf hin unser HLF20 entsprechend umrüsten. Das Bedienfeld für die Sondersignalanlage hat für den Maschinisten jetzt neue die sogenannte "Auerhahn-Taste" (s. Bild unten rechts), die betätigt wird, sobald man in den Wald fährt. Das übliche Blaulicht ändert sich dann zu Grünlicht. Auf dem Statusdisplay wird das eingeschaltene "Grünlicht" symbolisch durch einen grünen Auerhahn angezeigt.

Wir sind stolz darauf unseren Beitrag zum Erhalt der heimischen Flora und Fauna beigetragen zu haben. 

 


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