Überlandhilfe für Feuerwehren in Rheinland-Pfalz

Update: 28.07. - 11:00 Uhr / Das Jahrhunderthochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen machte auch vor der Feuerwehr Baiersbronn nicht halt. Bereits zweimal wurde der Hochwasserzug des Landkreises Freudenstadt in das Katastrophengebiet angefordert. Die Feuerwehr Baiersbronn ist auf Grund der Stationierung des LF-KatS teil dieses Zuges.

Zweiter Einsatz (24.07.-27.07.2021)

Die zweite Anforderung unseres Katastrophenschutzzuges kam bereits am Freitag, den 23.07.. Somit war im vergleich zur ersten Anforderung, wo es quasi nur 2 Stunden Vorbereitung gab, deutlich mehr Zeit sich auf den längeren Einsatz vorzubereiten. Bereits am Freitagabend haben die 6 Einsatzkräfte aus Baiersbronn ihre Material gepackt und überprüft.

24.07.2021 - 06:30 Uhr

Gemeinsam mit den Feuerwehren aus FreudenstadtPfalzgrafenweiler und Loßburg fuhr der Hochwasserzug des Landkreises Freudenstadt von Baiersbronn aus los. 

24.07.2021 - 09:00 Uhr

Unser Zug ist an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal (?MapLink) angekommen. Dort treffen sich alle angeforderten Hochwasserzüge auf Baden-Württemberg zur gemeinsamen Fahrt in den Bereitstellungsraum Nürburgring. Bevor die Fahrt jedoch los geht gibt es dort nartülich neben einer Stärkung noch Information zum Einsatz und der Aufgaben.

25.07.2021 - 13:00 Uhr

Der Hochwasserzug des Landkreises Freudenstadt hat seine Einsatzaufträge erhalten und befindet sich im Einsatz. Im Schadensgebiet ist es uns jedoch nicht gestattet detailliert darüber zu berichten. 

28.07.2021 - 11:00 Uhr

Die Einsatzkräfte aus dem Landkreis Freudenstadt sind gestern gegen 17:00 Uhr wohlbehalten zurückgekehrt.

Der Erste Landesbeamte des Landkreises Freudenstadt, Herr Reinhard Geiser, und Frau Dr. Hentschel von der Stadt Freudenstadt, freuten sich sehr, als der Zug in Baiersbronn am Feuerwehrhaus auf den Hof fuhr.

Herr Geiser und Frau Dr. Hentschel bedankten sich persönlich und eindrucksvoll  bei den Kameraden der Feuerwehren aus Loßburg, Pfalzgrafenweiler, Freudenstadt und Baiersbronn und bei Zugführer Bernhard Müller für deren Einsatz im Katastrophengebiet in Bad Neuenahr-Ahrweiler und in Sinzig.

Seit Samstag waren die Kräfte dort im Einsatz und räumten Straßen und Gebäude von Unrat und Schlamm frei. Eine Hauptaufgabe war u.a. die Beseitigung von Schlamm und Unrat im Feuerwehrhaus in Ahrweiler. Dort war das Feuerwehrhaus teilweise weggespült worden. In Bad Neuenahr stellten die Feuerwehrleute den Grundschutz der Feuerwehr in der Stadt sicher und besetzten unter anderem auch die Drehleiter der dortigen Feuerwehr! Mit dieser „fremden“ Drehleiter mussten von den Feuerwehrleuten aus dem Kreis Freudenstadt auch Einsätze im Stadtgebiet Bad Neuenahr gefahren werden.

Die Einsatzkräfte reinigten heute Abend noch die verschmutzten und verschlammten Geräte und Fahrzeuge und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her.

In einzelnen Gesprächsgruppen berichteten die Feuerwehrangehörigen von ihren Erlebnissen im Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz und im Bereitstellungsraum am Nürburgring. Häufig konnten die Helfer aus Baden-Württemberg in Gesprächen mit Betroffenen im Krisengebiet Hilfestellungen geben und Trost spenden.

Der Landkreis Freudenstadt und insbesondere unser Landrat, Herr Dr. Rückert, ist sehr dankbar, dass sich inzwischen etwa 100 Helferinnen und Helfer aus allen Hilfs- und Rettungsorganisationen des Landkreises an den organisierten Hilfeleistungen beteiligt haben.

Erster Einsatz (15.07.-17.07.2021)

Gemeinsam mit den Feuerwehren aus Freudenstadt, Pfalzgrafenweiler und Waldachtal machten sich gegen 21:30 Uhr insgesamt 26 Einsatzkräfte mit 6 Fahrzeugen auf den Weg ins Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit vielen anderen Hilfskräften aus dem gesamten Bundesgebiet werden wir hier die Kameradinnen und Kameraden der örtlichen Feuerwehren unterstützen, die dringend auf eine Ablösung angewiesen sind.

Gegen 18:30 Uhr am Donnerstag, den 15.07.2021 wurden aus Rheinland-Pfalz die Einheiten des Katastrophenschutzes aus dem Regierungspräsidium Karlsruhe angefordert. Um 19:15 Uhr wurde über das Landratsamt Freudenstadt die entsprechenden Einheiten alarmiert. Auch Baiersbronn gehört auf Grund des Stationierung des LF-KatS zu diesen Einheiten. Schnell wurde ein Gruppe (9 Personen) gefunden, die in kürzester Zeit alle nötigsten persönlichen Dinge packen mussten, damit diese um 21:00 Uhr gemeinsam mit den anderen Feuerwehren des Kreises am Gerätehaus Baiersbronn treffen konnten. 

Als politischer Vertreter war Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald nach Baiersbronn gekommen und dankte im Namen seiner Bürgermeisterkollegen den Helfern mit den Worten: "Danke an unsere Feuerwehrleute, dass sie innerhalb von zwei Stunden einsatzbereit waren." Kreisbrandmeister Frank Jahraus überbrachte der Mannschaft eine Nachricht von Landrat Klaus Michael Rückert, der terminlich verhindert war. Rückert wünsche den Einsatzkräften eine gute und gesunde Anfahrt und einen sicheren Einsatz, teilte er mit.

Nach einem gemeinsamen Briefing im Gerätehaus Baiersbronn durch Kreisbrandmeister Frank Jahraus fuhr der "Hochwasserzug Landkreis Freudenstadt" los, nach dem zusätzliche Ausrüstungsgegenstände für den Hochwassereinsatz, Treibstoffreserven, Pumpen und sonstige Gerätschaften auf die Fahrzeuge verladen wurden. Erstes Ziel ist die Bundeswehrkaserne ins etwa 250 km entfernte Hermeskeil (Landkreis Trier-Saarburg), wo die Koordinierung der Helfer durch den Karlsruher Bezirksbrandmeister Jürgen Link stattfindet. Derzeit geplant ist es bis Samstag, den 17.07.2021 dort zu bleiben und überall anzupacken wo Not am Mann bzw. der Frau ist.

15.07.2021 - 21:35 Uhr

Knapp 250 km liegen vor den Einsatzkräften. Mit Sondersignal geht es zum Einsatzort.

16.07.2021 - 02:00 Uhr

Der Hochwasserzug des Landkreises Freudenstadt ist im Bereitstellungsraum in Hermeskeil (?MapLink) angekommen und beziehen dort ihr Nachtlager.

16.07.2021 - 08:00 Uhr

Nach der kurzen Nacht geht es gemeinsam mit anderen Feuerwehren auf mit anderen Katastrophenschutzzügen aus Baden-Württemberg von Hermeskeil die wenigen Kilometer bis zum Einsatzort nach Metzdorf (Gemeinde Langsur /?MapLink). 

16.07.2021 - 10:25 Uhr

Wir warten noch auf unseren ersten Einsatz. 

16.07.2021 - 14:15 Uhr

Die Kameraden aus dem Landkreis Freudenstadt sind derzeit am Campingplatz in der Ortschaft Metzdorf (Gemein Langsur). Bilder von Verwüstung und Schlamm prägen die Gebiete direkt am Fluß Sauer, die eigentlich ein Campingplatz sind. Die Häuser, die unmittelbar an den Campingplatz angrenzen standen bis zu 2 Meter unter Wasser. 

Die Sauer ist der Grenzfluss zwischen Deutschland und Luxemburg und ist nur wenige Kilometer vom Zusammenfluss von Sauer und Mosel entfernt.

16.07.2021 - 17:31 Uhr

Neue Informationen von unseren Einsatzkräften vor Ort gibt es nicht. Jedoch berichtet die Neckar-Chronik bereits über den Einsatz. Hier gehts zum Bericht. Auch im Schwarzwälder Boten findet sich der Bericht, aus diesem im oberen Teil dieses Artikels teilweise Informationen entnommen worden sind.

16.07.2021 - 19:35 Uhr

Die Feuerwehr Baiersbronn hat das Meiste für heute geschafft. Jetzt beginnt das Reinigen der Gerätschaften. Anschließend werden wir von den Kameraden aus Freudenstadt abgelöst. Wohin es uns morgen früh verschlägt ist noch nicht klar. Nachfolgend noch ein paar Bilder von unserer Einsatzstelle.

 17.07.2021 - 08:40 Uhr

Nach einem Frühstück im Gerätehaus der Feuerwehr Langsur (?MapLink) verlassen wir die Gemeinde dort und machen uns auf den Weg zum Nürburgring. Dort erhalten wir neue Instruktionen.

17.07.2021 - 10:20 Uhr 

Der Konvoi aus dem Landkreis Freudenstadt hat den Nürburgring (?MapLink) erreicht. Wie unschwer zu erkennen ist, sind wir dort nicht alleine. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wir unseren nächsten Auftrag zugewiesen bekommen haben.

17.07.2021 - 11:40 Uhr

Unser Katastrophenschutzzug ist nun im Bereitstellungsraum ein Platz zugeteilt worden. Eindrucksvolle Bilder direkt vor der Boxengasse. Während man auf den nächsten Auftrag wartet, kann man sich auch mal die Beine vertreten und umschauen. 

17.07.2021 - 15:30 Uhr

Noch immer heißt es: Warten - gemeinsam mit vielen anderen Einsatzkräften im Bereitstellungsraum auf dem Nürburgring. Auch wenn es von Außen vielleicht untätig aussieht, ist es ein großer Kraftakt, die Rettungskräfte so koordinieren, dass Sie genau dort sind, wo sie gebraucht werden. Zu viel unkoordnierte Hilfe schadet mehr als sie hilft.

An dieser Stelle möchten wir auch vom Online-Team Danke sagen für die großartige Unterstützung unserer Kräfte im Einsatzgebiet. Die vielen positiven Kommentaren auf Facebook und Instagram haben wir an die Jungs vor Ort weitergeleitet, die sich riesig darüber gefreut haben. Nachfolgend ein paar Auszüge:

Klar ist auch, dass wir nicht bei jedem Einsatz solch eine Berichterstattung leisten können. Dies ist nur möglich, weil nur ein kleiner Teil der Floriansjünger aus Baiersbronn ins Katastrophengebiet entsendet wurde. Die Mehrheit von uns ist selbstverständlich noch hier vor Ort, damit die Bürgerinnen und Bürger sich auf einen einsatzfähige Feuerwehr im Ort verlassen können.

17.04.2021 - 16:40 Uhr

Unseren Kräfte vor Ort wurde soeben mitgeteilt, dass Sie den Rückweg nach Hause antreten können.

18.04.2021 - 11:00 Uhr

Gegen 22 Uhr am Samstag kam der Hochwasserzug des Landkreises Freudenstadt wieder in Baiersbronn an. Dort wurden Sie von Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, Bürgermeister Michael Ruf, Kreisbrandmeister Frank Jahraus sowie Feuerwehrangehörigen der Feuerwehr Baiersbronn willkommen geheißen. Rückert bedankte sich bei den 26 Feuerwehrmännern, dass Sie so kurzfristig bereithaben mehrere Tage in das Katastrophengebiet zu fahren um dort den Menschen in Not zu helfen. Er zollte den Einsatzkräften größten Respekt dafür. Auch Kreisbrandmeister Jahraus bedankte sich für die Bereitschaft. Er hatte mehrmals Kontakt mit dem Führungsstab vor Ort und hörte dort nur Positives über die Helfer aus Freudenstadt. Jahraus bat jedoch auch um Verständnis dafür, dass die Organisation im Einsatzgebiet auf Grund der Größe des Ereignisses nicht immer zufriedenstellend war. Er warb in diesem Zusammenhang auch an das Angebot der "Feuerwehr-Peers" im Landkreis.

Anschließend machten sich die Wehren auf Freudenstadt, Pfalzgrafenweiler und Waldachtal wieder zurück in ihre Gemeinde auf. In Baiersbronn wurde mit Hilfe von ein paar Helfern das Fahrzeug und die Gerätschaften wieder auf Vordermann gebracht. So dass die Feuerwehr Baiersbronn nun wieder mit allen Fahrzeugen vollständig einsatzbereit ist.

Nach dem groß Reinemachen erzählten die zurückgekehren den daheimgebliebenen Kameraden ihre Eindrücke der letzten Tage. Die Bilder, die sie gesehen haben, werden wohl lange im Gedächtnis blieben. Die extremen Wassermassen sind kaum vorstellbar. In Gesprächen mit den Anwohnern hätten sie beispielsweise erfahren, dass diese durchaus hochwassererprobt seien und ihre üblichen Schutzmaßnahmen aufgebaut hatten. Der Wasserstand dann jedoch etwa 1,80m höher war als jemals zuvor.

Sehr berührt waren Sie von der extrem großen Dankbarkeit, die Ihnen von den Bewohnern aus Metzdorf entgegengebracht wurden. Zitat: "Ihr seid tatsächlich aus dem Schwarzwald gekommen um uns zu helfen?" Trotz der Schäden, welche die Anwohner erleiden mussten verpflegten die Anwohner unsere Einsatzkräfte mit Essen und Getränken aus reiner Dankbarkeit.

In den Erzählungen der Kameraden klang jedoch etwas Frust mit. Besonders am Samstag, als Sie ganzen Tag nur im Bereitstellungsraum gewartet haben und anschließend nach Hause zurückgeschickt wurden nagte schon an der Feuerwehrseele. Sie hätten gerne noch mehr und länger dort mitgeholfen.

Damit schließt sich die Berichterstattung über unseren Einsatz im Landkreis Trier-Saarburg. Im Namen der Einsatzkräfte möchten wir uns bei den vielen Menschen bedanken, die unseren Ticker verfolgt haben und somit die Arbeit der Männer vor Ort wertgeschätzt haben.

Dieser Artikel wurde knapp 5.500 mal aufgerufen und die Updates in den Sozialen Netzwerken haben während der Einsatzzeit etwa 60.000 Nutzer erreicht.


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